Schöne Grabbepflanzung im Winter – Unsere Tipps

Grabbepflanzung im Winter

Muss ein Grab im Winter trist sein? Keineswegs. Die Auswahl an winterharten und immergrünen Pflanzen ist erstaunlich groß und bietet tolle Möglichkeiten, Grabstellen auch bei Eis und Schnee stimmungsvoll zu gestalten. Sogar ein winterlicher Blütentraum lässt sich verwirklichen – und ebenso ein pflegeleichtes Grab, das ohne körperlichen Einsatz auskommt. Die besten Tipps und Inspirationen finden Sie im folgenden Beitrag.

Grabstelle im Winter: Vorbereitung und Pflanzenauswahl

Damit sich die winterliche Bepflanzung wohlfühlt und optimal gedeiht, sollte die Grabstelle fachgerecht vorbereitet werden. Dazu werden die Reste der Sommerblumen und totes Herbstlaub entfernt. Am einfachsten geht das mit einem ganz normalen Rechen. Hinter der Maßnahme steckt nicht etwa ein übertriebener Ordnungssinn – vielmehr wird damit verhindert, dass sich Pflanzenkrankheiten und Schädlinge auf die folgenden Bepflanzungen übertragen.

Ebenso wichtig ist die Auswahl der passenden Pflanzen für den Winter. Sie sollten geschmackvoll sein, zur Witterung passen und die eigenen Möglichkeiten der Grabpflege berücksichtigen.

Welche Pflanzenarten sind zur winterlichen Grabbepflanzung geeignet?

Es gibt eine Reihe an Pflanzen, die nicht nur bei warmen Temperaturen, sondern rund ums Jahr als Grabbepflanzung geeignet sind. Meist zeigen sie sich langlebig, verleihen der Grabstätte einen individuellen Charakter und können je nach Jahreszeit saisonal ergänzt werden.

Heidekraut

Heidekraut & Co – ausdrucksvolle Zwergsträucher

Kleine Sträucher geben der Grabstelle Struktur und können jedes Jahr aufs Neue saisonal ergänzt werden. Optimal sind winterharte, immergrüne Exemplare wie der Japanische Spindelstrauch (Euonymus japonicus) mit seinem attraktiven Blattwerk, die rote Teppichbeere (Gaultheria procumbens) und das bei Bienen sehr beliebte Schattenglöckchen (Pieris japonica). Wer den Kontrast zwischen tiefgrünem Laub und roten Beeren mag, der findet sicherlich Gefallen an der Scheinbeere (Gaultheria procumbens), die ihren Schmuck den gesamten Winter über zur Schau trägt. Ein ähnliches Farbspiel bieten manche Arten der Stechpalme (Ilex).

Auch das Heidekraut zählt zu den Zwergsträuchern. Zwei Gattungen sind zu unterscheiden: Die Erika zeigt sich mit mehreren tausend Arten, wovon jedoch nur wenige mit Minusgraden zurechtkommen. Anders die Besenheide (Calluna vulgaris) – sie bringt zwar nur eine Art hervor, dafür ist die beliebte Pflanze sehr robust und blüht selbst während der kalten Jahreszeit in charmantem Weiß, zartem Rosa und intensivem Rot und Violett.

Winterharte, immergrüne Bodendecker

Bodendecker sehen nicht nur richtig gut aus, sondern haben auch einen praktischen Vorteil: Sie geben dem Unkraut keine Chance. Am besten kommen die pflegeleichten Pflanzen zur Geltung, wenn die Blattgröße mit der Dimension des Grabes harmoniert – kleinblättrige Arten eignen sich für kleinere Grabstätten wie Urnengräber, großblättrige für Doppelgräber. Auch die Wachstumsgeschwindigkeit ist zu beachten – Bodendecker, die jährlich zwei Meter an Breite zulegen, sind für Gräber jeder Größenordnung definitiv ungeeignet.

Beispiele für schöne Bodendecker sind das Gold-Efeu (Hedera helix), die grünbunte Gänsekresse (Arabis Ferdinandii coburgi), der Feldthymian (Thymus serpyllum), die Teppich-Zwergmispel (Cotoneaster dammeri) und das Immergrün (Vinca minor).

Grabpflanzen mit dekorativem Laub: Blattschmuckpflanzen

Blattschmuckpflanzen sind aufgrund der Form, Farbe, Größe oder Struktur ihres Blattwerks interessante Hingucker auf dem winterlichen Grab. Dabei gibt es Exemplare, die am Ende des Winters ihr Laub abwerfen sowie Pflanzen mit ganzjährig gleichem Erscheinungsbild, etwa die unzähligen Hauswurz-Arten (Sempervivum). Auch Ziergräser wie der Blauschwingel (Festuca glauca) sind in der Regel winterhart und setzen schöne Kontraste in der Grabbepflanzung.

Von Zwergwacholder bis Kugelkiefer – kleine Koniferen fürs Grab

Viele Koniferen wachsen sehr langsam und sind daher bestens für die Grabbepflanzung geeignet. Ihr größter Trumpf ist allerdings ihre aparte Optik, die jedes Grab zu einer geschmackvollen Gedenkstätte macht. Schöne Koniferen: Blauer Zwergwacholder „Blue Star“ (Juniperus squamata), kleine Muschelzypresse (Chamaecyparis obt. nana gracilis), Mops-Kiefer (Pinus mugo Mops) und die niedrig bleibende Zwergeibe (Taxus baccata repandens).

Krokus

Winterliche Blütenpracht für Grabstätten

In der dunklen Jahreszeit nehmen melancholische Gefühle oftmals überhand. Umso wichtiger ist es, auch positiven Impulsen Raum zu geben. Dazu ist ein blühender Grabschmuck geeignet, der Schönheit und Zuversicht ausstrahlt. Eine kleine Auswahl wunderschöner winterlicher Blüten sämtlicher Pflanzenarten finden Sie hier.

Krokus

Ende Februar sollen die ersten zarten blau-violetten, weißen oder gelben Blüten wie von Zauberhand erscheinen? Dann setzen Sie doch bereits im Herbst die Zwiebeln für den Krokus. Ihren Namen verdankt die Zwiebelpflanze der Mythologie: Demnach verwandelten die Götter einen unglücklich verliebten Jüngling namens Krokos in das hübsche Gewächs.

Schneeglöckchen

Auch das hübsche Schneeglöckchen (Galanthus) zeigt sich zwischen Januar und März und bezaubert jedes Grab mit seinen zarten weißen Blüten. Gefällt ihm ein Standort besonders gut, weitet es seinen Blütenteppich immer weiter aus. Passt besonders gut zu Zwergsträuchern und Heidekraut.

Lenzrose

Auch die Lenzrose „Anna’s Red“ (Helleborus orientalis) begeistert mir ihren Blüten. An der zwanzig bis dreißig Zentimeter hohen Pflanze erscheinen sie von Januar bis April in einem attraktiven Rot.

Schneeheide (Erica Carnea)

Ihre Blütenknospen zeigen oftmals schon im November Farbe, die Hauptblütezeit liegt jedoch im Februar und März. Dabei reichen die Blütenfarben von unschuldigem Weiß bis hin zu intensivem Pink.

Christrose

Mit eleganten weißen Blüten gibt die Christrose (Helleborus niger) ein wunderschönes Bild ab. Sie blüht bei eisigen Temperaturen und Schnee gleichermaßen und gilt als ein Symbol der Hoffnung. Standort: halbschattig bis schattig. Je wohler sich die Christrose fühlt, desto länger ihre Lebensdauer – im Idealfall wird sie zwanzig Jahre alt.

Leberblümchen

Die blauen Blüten der Schönheiten treten pünktlich zum Jahresende auf.

Schneeglöckchen

Alternativer Grabschmuck für den Winter

Pflegeleicht und ohne Pflanzarbeit. Wer keine Pflanzarbeiten ausführen möchte oder kann, der hat etliche Möglichkeiten, die Grabstätte dennoch als schönen und würdigen Ort zu gestalten. Für ein pflegeleichtes Grab bietet sich eine Basisbepflanzung an. Sie kann aus einem immergrünen Bodendecker und/oder einem schönen Gehölz bestehen und durch Pflanzschalen saisonal ergänzt werden. Zur Gestaltung der Schalen bieten sich etliche Kombinationen an – beispielsweise harmoniert Efeu mit vielen anderen Pflanzen wie Alpenveilchen oder der Scheinbeere. Auch Heidekraut lässt sich sehr gut kombinieren: entweder mit anderen Heidepflanzen oder beispielsweise mit Wacholder. 

Wem die Bepflanzung von Schalen aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, der kann fertig gestaltete Exemplare erwerben – zumeist auch kombiniert mit ästhetischer Beleuchtung in Form von Grablichten und LED-Beleuchtung

Ob mit oder ohne Unterstützung: Heute lassen sich alle Gräber mit Fantasie und ein wenig Fachkenntnis auch im Winter zu ästhetischen und würdevollen Gedenkstätten gestalten. Folgen Sie dabei bestenfalls Ihrem eigenen Geschmack und dem Ihrer lieben Verstorbenen.

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